Drei Termine – Drei mal Weihnachten
Nun ist es schon Ende Januar und trotzdem ist die Weihnachtszeit hier erst vor zwei Wochen zu Ende gegangen. Zu „unserem“ Weihnachtsfest, dem der evangelischen und römisch-katholischen Kirche am 24. Dezember, kam am 6. Januar das Weihnachtsfest der griechisch-orthodoxen, syrisch-orthodoxen und koptisch-orthodoxen Christen. Eine kleine Gruppe fuhr nach Bethlehem in die Geburtskirche, in der wir mit den Christen unterschiedlicher Konfessionen den Weihnachtsgottesdienst feierten. Die Gottesdienste waren interessanterweise alle zeitgleich, nur zehn Meter voneinander entfernt wurde in anderen Sprachen und nach anderem Ritus gefeiert, gesungen und gebetet. Die Gottesdienste erschienen mir völlig anders als die der evangelischen oder katholischen Kirche, während dem Gottesdienst sind immer mal wieder ein paar dazu gekommen, ein paar sind wieder raus, teilweise wurde geredet, die Lieder wurden eigentlich nur von den Geistlichen gesungen, die Gemeinde kannte sie meist gar nicht und vielen war es völlig egal, was sich vor dem Altar abspielte, als wenn nur das Dasein für sie zählen würde. Auch mal ein Eindruck eines Gottesdienstes.
Am 18. Januar feierte, als die Letzte der christlichen Konfessionen, die armenisch Kirche Weihnachten. Unsere Gemeinde organisiert ein eigenes Volontärsprogramm, alle zwei bis drei Wochen wird so ein Ausflug oder eine Veranstaltung angeboten, zu der die Volontäre eingeladen werden und sich dann entsprechend anmelden können. So war auch das armenische Weihnachtsfest in Bethlehem ein Programmpunkt, der viele Volontäre angelockt hat. Ungefähr fünfzig Volontäre und andere Interessierte fanden sich so am Abend in Bethlehem ein, bekamen noch eine kurze Einführung in die Geschichte und Bedeutung der armenischen Kirche und in die Liturgie des Abends, um danach dem Gottesdienst beizuwohnen. Der Gottesdienst war ähnlich den anderen, oben beschriebenen, nur standen die Gesänge noch viel mehr im Mittelpunkt. So standen sich zwei Gruppen Jugendlicher gegenüber und sangen sich gegenseitig abwechselnd zu oder die armenischen Geistlichen sangen – es war wirklich schön, auch wenn man kein Wort verstanden hat.