Konzert von den „Toten Hosen“ in Tel Aviv
Sonntagabend war in Tel Aviv ein Konzert der deutschen Rockband „Die Toten Hosen“ angekündigt. Durch Zufall bekam ich am Freitagabend, als ich meinen Geburtstag feierte, noch die Möglichkeit, eine Karte zu ergattern: Ein anderer Volontär lag mit Lungenentzündung im Bett und konnte deshalb nicht mitkommen.

Die Chance ließ ich mir natürlich nicht entgehen und fuhr mit einer ganzen Gruppe anderer Deutscher abends, nach dem Oktoberfest, noch nach Tel Aviv. Dort angekommen, waren wir erstmal ziemlich fassungslos: Eine ziemlich kleine Bar (für alle Wieslocher: Etwa zweimal so groß wie der Rock & Pop Verein) und alles machte keinen sehr professionellen Eindruck. Hier sollten die Toten Hosen spielen?

Die Vorband spielte israelischen Punk, etwas gewöhnungsbedürftig, war aber dafür doch recht gut, man konnte es auch (fast) nüchtern ganz gut ertragen... Als dann eine Stunde später die Hosen auf die Bühne kamen, war die Menge schon völlig in Partystimmung: Schon in der Umbaupause wurden die ganze Zeit irgendwelche Parolen und Lieder angestimmt und die Stimmung war bereits echt gut, als die - inzwischen auch schon älteren - Herren auf die Bühne kamen.

Die Band legte gleich voll los und alle machten mit: Gleich ab dem ersten Lied wurde in den ersten Reihen getanzt, ich natürlich mittendrin :-) Die Toten Hosen gaben sich Mühe, ihre Ansprachen immer in drei Sprachen zu halten: Hebräisch, Englisch und Deutsch, was zu späterer Stunde aber dann auf fast nur noch Deutsch hinauslief. Kein Wunder: In dem Club, in dem maximal 300 Personen waren, waren maximal 30 Israelis anzutreffen. Alles war voll von deutschen Volontären und anderem deutschen partyfreudigem Volk; manche waren sogar extra aus Deutschland angereist für das Konzert.

Die „Deutschpunkband“, wie sie sich selbst gern nennen, lieferte ein geniales Konzert ab, im Repertoire waren von den Klassikern wie „Hier kommt Alex“, über „Alles Aus Liebe“ bis zu „10 Kleine Jägermeister“ alles vertreten, und auch die Lieder vom neuen Album „Strom“ waren vertreten. Campino legte trotz dem kleinen Club eine überragende Bühnenshow hin: Er sprang auf der Bühne herum, animierte die Leute, gab dem Menschenknäul vor der Bühne Wasser zum trinken, kletterte auf der Bar und der Empore herum, rannte durch den ganzen Club, mitten durch die Zuschauer. Am Ende übte er sich auch noch in seinem Lieblingssport „Stagediving“.

Alles in Allem ein wunderbarer Abend, den ich so schnell nicht vergessen werde! Es hat sich wirklich gelohnt, sich den Stress zu machen und nach dem Oktoberfest auch noch hierher zu kommen!