Donnerstag, 30. September 2010
„…um 5 Uhr geht’s los!“
Samstag Abend nach einem unserer Konzerte, wurden wir vom Propst zu einem Morgengebet eingeladen, „One Peace Jerusalem“ (http://onepeacejerusalem.org/), eine religiöse Gruppe, die für Frieden im Land steht, rief um fünf Uhr morgens zum Morgengebet.

Die Aktion war wirklich gut und sinnvoll organisiert: Vertreter des Islams, des Judentums und des Christentums im Heiligen Land kamen zusammen, um von einer Zitadelle am Jaffa-Gate nacheinander Friedensgebete ihrer jeweiligen Religion zu sprechen, während dem die Sonne über dem Ölberg und der Altstadt aufgeht.

Das Ereignis wurde über einen Livestream in die ganze Welt übermittelt. So waren von Sydney nach New York Zuschauer live dabei. Zum Ende wurde - als Zeichen des Friedens - zwei Tauben fliegen gelassen und der Tag brach an.

Es war eine wirklich tolle Aktion und der Ausblick war atemberaubend. Es hat sich wirklich gelohnt, so früh aufzustehen!

Kleine Notiz am Rande:
Im Moment feiern die Juden hier Laubhüttenfest, während dem sie an jedem Morgen bei Sonnenaufgang ein Ritual durchführen, bei dem sie einen „Feststrauß“ aus einem Palmzweig, Myrtezweigen, Bachweidenzweige und Etrog in alle Himmelsrichtungen drei mal geschüttelt wird. So natürlich auch an diesem Morgen, wirklich eindrücklich, wenn ein paar Leute das gemeinsam machen…



Der Eichmann-Prozess aus heutiger Perspektive
So lautete der Titel vom letzten Gemeindeabend in unserer Gemeinde. Gabriel Bach, der stellvertretende Ankläger im Eichmann-Prozess, der auch heute gerade für Israel noch sehr wichtig ist, war Referent an dem Abend und hat Geschichten von seinen Erfahrungen und Ermittlungen erzählt, die einem heute noch Schauer über den Rücken jagen. Ich will hier gar nichts davon wiedergeben, weil man es einfach von ihm selbst hören muss, dass es richtig rüberkommt.

Demnächst wird Gabi Bach wohl auch in Deutschland unterwegs sein und Vorträge halten, falls jemand von euch die Möglichkeit hat, geht unbedingt hin! Es lohnt sich auf alle Fälle!



Haifa
Letzte Woche waren wir zusammen mit ein paar anderen Volontären vom Österreichischen Hospiz in Haifa, einer wunderschönen Stadt, die früher eine kleine deutsche Kolonie war. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt im verrückten Verkehrssystem (Welches System? Fahre wer kann!) waren wir dort und fanden nach einigem Suchen auch einen Parkplatz nahe dem Zentrum. Inzwischen ist dort der Hauptsitz der Bahai, einer neuzeitlichen Glaubensrichtung, die dort den ganzen Berg herunter riesige Gärten aufgebaut hat.

Leider sind diese - bis auf Führungen - für Touristen unzugänglich und man konnte nur von unten hoch und von oben herunter schauen. Es war trotzdem das meiste Grün an einem Fleck, das ich im letzten Monat gesehen habe.

Anschließend suchten wir aufgrund der doch sehr warmen Temperaturen (gefühlte 45° C im Schatten!) schnellstmöglich das Meer auf. Wir fanden einen wunderschönen Strand, der völlig menschenleer war und bei dem echt tolle Wellen waren  Dort war toller Sandstrand, der leider immer wieder mit scharfen Steinen unterbrochen war, weshalb ich mir dort beide Füße aufgeschnitten habe…

Nach einem Touri-Gang (nur mit Badehose bekleidet durch die Innenstadt ;-) ) zum nächsten Supermarkt und anschließendem Mittagessen gingen wir nochmal ins Wasser, manche schliefen am Strand ein, und nach dem traumhaften Sonnenuntergang gingen wir dann auch wieder nach Hause. Im Auto schliefen dann alle - bis auf den Fahrer - ein.

Alles in allem ein echt toller Tag mit viel Erholungswert und viel, viel Spaß zusammen!